Wenn Alina um sieben Uhr morgens mit ihrer Mitarbeiterkarte einstempelt, ist es noch ruhig am Firmengelände. In der Umkleide sind sie und ihre Kolleginnen die ersten, die in weiße Jacken und Sicherheitsschuhe schlüpfen. Was der Tag im Detail bringt, kann keine von ihnen sagen. Eines weiß Alina jedoch mit Sicherheit: Es wird auch an diesem Tag wieder heiß hergehen. Immerhin ist sie mitten im zweiten Jahr ihrer Lehre zur Köchin.
Die 16-Jährige Alina ist eine von drei jungen Menschen, die aktuell bei WIBERG eine Lehre zur/zum Köchin/Koch absolvieren. „Kochen, Essen und Genießen haben mich immer schon interessiert. Als bei WIBERG ein Lehrplatz frei wurde, habe ich gleich zugeschlagen“, erzählt die quirlige Tennengauerin. Mit der Entscheidung ist sie nicht allein. Seit dem Jahr 2004 hat der Gewürzspezialist mit Hauptsitz in Salzburg über 35 Köchinnen und Köche ausgebildet. Somit leistet WIBERG den eigenen kleinen Beitrag, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Die gesamte Gastrobranche leidet unter diesem Mangel. Aber wo sind die Leidenschaft und das Interesse fürs Kochen? „Nach wie vor da bei jungen Menschen!“, ist Martin Scharfetter überzeugt. Der 38-Jährige ist nicht nur Küchenchef im WIBERG Mitarbeiterrestaurant, sondern überdies auch Ausbilder jener jungen Menschen, die sich für eine Kochlehre bei Europas führendem Gewürzproduzenten entschieden haben. „Die Pflicht von mir als Ausbildendem ist es, die Mädchen und Burschen mit Respekt zu behandeln. Und ihnen ein starkes Wissens- und Handwerksfundament zu geben. Egal, in welche Richtung sie dann gehen: Sie brauchen eine Basis, auf der sie aufbauen können“, hat Scharfetter seinen Ausbildungsstil klar definiert. Der vielgereiste Küchenprofi weiß, wovon er spricht. Nach seinen eigenen Lehren als Koch beim Hotelrestaurant Lebzelter in Altenmarkt sowie als Konditor beim Goldenen Hirsch in Salzburg folgten verschiedene Stationen, unter anderem bei den Obauers in Werfen. Nach drei Jahren im Restaurant Langwies in Bad Vigaun begab er sich auf weltweite Einsätze für Do&Co. „Der Kochberuf ermöglichte mir, an den verschiedensten Orten zu arbeiten und Menschen auf der ganzen Welt kennenzulernen. Auch das versuche ich meinen Lehrlingen zu vermitteln.“ In vielen seiner Betriebe erkochte Scharfetter zudem auch Hauben.
Aber was schätzt Alina an ihrem Ausbildungsplatz und an ihrem Chef? „Er hat immer ein offenes Ohr für uns. Blöde Fragen gibt es nicht und wir können wirklich viele verschiedene Techniken lernen.“ Ein Highlight und Fixpunkt der Ausbildung findet immer im Herbst statt. Da nimmt der Küchenmeister und passionierte Jäger, wann immer es geht, ein selbsterlegtes Stück Wild mit. „Gemeinsam üben wir das Zerlegen und bestimmen die einzelnen Teile. Im Anschluss bereiten wir sowohl traditionelle als auch moderne Wildgerichte zu.“ Gleichsam das „Nose-to-Tail“-Prinzip einer sinnstiftenden Kochlehre.
Generell hat Martin Scharfetter, der auch ausgebildeter F&B-Manager ist, einen positiven Blick auf den Gastro-Nachwuchs. Gemeinsam mit Philipp Kohlweg vom WIBERG Team Inspiration sitzt er in der Prüfungskommission der Wirtschafskammer Salzburg und bewertet die angehenden Kolleginnen und Kollegen im Rahmen der Lehrabschlussprüfung.
„Das Niveau ist hoch und die fertigen Jungköche sind motiviert und gut drauf“, ist Scharfetter überzeugt. Es liege an den künftigen Vorgesetzten, dass dies lange so bleibt. Denn nach Abschluss der Ausbildung ginge das Lernen erst richtig los. Und bekanntermaßen steht engagierten Küchenprofis die ganze Welt offen.