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Jetzt geht's App

Digitalisierung in der Gastronomie

 

„Digitalisierung“ ist das Schlagwort, das alle Bereiche unseres Lebens seit Jahren nachhaltig prägt. Gerade in der Arbeitswelt kann es sich heute kaum ein Unternehmen leisten, auf innovative Technologien zu verzichten. Dies gilt insbesondere für die Gastronomie.

Die sogenannte „Gastronomie 4.0“ ist für Hotels, Restaurants, aber auch Bars oder Cafés zu einem entscheidenden Themenfeld geworden. Nicht zuletzt weil Fachkräftemangel und steigende Kosten in allen Bereichen den Druck auf die Kalkulation ständig erhöhen. Eine Umstellung auf digitale Anwendungen erleichtert viele Arbeitsprozesse in der Gastronomie. Doch wo genau kann der einzelne Betrieb technische Hilfsmittel nutzen? Und lohnt sich das für alle?

 

Digital hinter den Kulissen

Ohne ordentliches Mise en Place geht nichts. Was Küchenprofis am Herd wie selbstverständlich praktizieren, lässt sich leicht auf alle vorgelagerten Arbeitsschritte erweitern. So gibt es etwa einige unabhängige Anbieter, die digitale Warenwirtschaft und Bestellplattformen für die Gastronomie und Hotellerie anbieten – benutzerfreundliche Apps inklusive. In der Regel können Gastronomen bei all ihren Großhändlern und regionalen Lieferanten bestellen. Das spart viel Zeit, lästige Zettelwirtschaft verschwindet und man behält stets den Überblick über alle Bestellungen. Wenn sich überdies ein besserer Überblick über Angebote oder Rabatte ergibt, rentieren sich diese Programme auch finanziell sehr schnell.

Wer es nicht ohnehin im eigenen Betrieb spürt, erfährt es beinahe jeden Tag aus den Medien: Der Fachkräftemangel betrifft kaum eine Branche so stark wie die Gastronomie. Die von Mitarbeitenden so sehr gewünschte Planungssicherheit bei den Arbeitszeiten bereitet vielen Arbeitgebern Kopfzerbrechen. Hier können digitale Dienstpläne teilweise helfen. Zwar schaffen diese kein zusätzliches Personal, sie vereinfachen aber die Planung und ermöglichen eine transparentere und anschaulichere Kommunikation im Team.

Umsatzrelevant wird es nicht zuletzt bei der Vergabe der vorhandenen Plätze. Gerade Betriebe mit einer mittleren bis höheren Anzahl an Tischen können durch digitale Tischpläne für eine bessere Auslastung sorgen. Zudem machen innovative Tischplanlösungen die tägliche Tischplanerstellung schnell umsetzbar und weitestgehend fehlerfrei. Hier kommt ein weiterer wichtiger Aspekt dazu, der sich auch direkt an die Gäste wendet: Je mehr Möglichkeiten der Tischreservierung sich den Kunden bieten, desto besser. Natürlich greift ein gewisser Teil der Gäste zum Telefon und ruft einfach an. Gerade in touristisch geprägten Gegenden holen sich potenzielle Genießer aber Ideen über Google, TripAdvisor und Co. Wer dann, vielleicht auch durch sprachliche Barrieren, den Anruf scheut, sollte mit wenigen Klicks einen Tisch reservieren können. Intelligente Tischplansysteme verbinden also alle Reservierungsmöglichkeiten, die man dem Gast bietet. Und bei der immer knapper werdenden Kalkulation der Preise ist die bestmögliche Auslastung aller Sitzplätze – gerade zu den Stoßzeiten – unerlässlich.

 
 

Erweiterter Kundenservice

Die größten digitalen Veränderungen lassen sich in den letzten Jahren aber auf Seiten der Gäste ausmachen. Während Take-away und Liefergeschäft bereits vor der Corona-Krise konstante Zuwächse verzeichneten, ging es damit ab dem Beginn der Pandemie durch die Decke und für viele Betriebe wurden diese Wege zwangsläufig zur einzigen Möglichkeit, ihre (Stamm)gäste weiterhin zu verwöhnen. Während das Abholen oder die Lieferung der hauseignen Köstlichkeiten mittlerweile für den Großteil der Betriebe zum Standard gehören, bieten vor allem Bistros und Cafés immer öfter die Möglichkeit, online oder per App Gerichte und Getränke für bestimmte Uhrzeiten zu bestellen, um sie dann im Lokal zu verzehren. Insbesondere beim Mittagstisch bzw. beim Business-Lunch sparen die Gäste so Zeit. Auch hier liegt der Vorteil für den Gastronomen in der besseren Planbarkeit, vom Einkauf bis zur Auslastung. Mehr und mehr beliebt bei Gast und Gastronom gleichermaßen sind fix bestellte, größere Pakete beziehungsweise „Koch-Boxen“. Erstmalig rund um den Lockdown im Herbst 2021 verlagerten viele Kochenchefs das traditionelle Martini-Gansl-Essen an den privaten Esstisch der Kunden – fix fertig mit allen Beilagen und nach fristgerechter Vorbestellung.

Generell zeichnen sich beim Liefergeschäft zwei unterschiedliche Herangehensweisen ab: Die einen setzen auf große und bekannte Lieferdienste wie etwa Lieferando oder Mjam. Hier steht der großen Reichweite und einem perfektem Online-Auftritt in der Regel jedoch eine hohe Provision pro Bestellung entgegen. Dies sollte vorab gut kalkuliert werden! Wer seine Karte selbst im Netz an den Mann und die Frau bringen will, kann dies nicht nur auf der eigenen Website, sondern auch über Google, Facebook, Instagram und Co machen. Hier gibt es ebenso eiserne Regeln: Das eigene Angebot muss immer aktuell sein. Am Höhepunkt der Spargelsaison noch immer die Silvester-Highlights zu präsentieren, gilt beim Gast nicht unbedingt als vertrauenserweckende Maßnahme. Wer ausschließlich Abholung anbietet, hat die Chance, neue Gäste vom eigenen Betrieb zu überzeugen. Wenn Ambiente und Service stimmen, lassen sich viele Kunden beim nächsten Mal direkt im Lokal verwöhnen.

 

Die eigenen Gerichte in aller Munde

Touristische Laufkundschaft, Stammgäste und solche, die es noch werden wollen: Alle lesen Bewertungen. Auch wenn deren Glaubwürdigkeit in den letzten Jahren immer wieder gelitten hat, so geben Sternchen, Daumen und erst recht ausführliche Beschreibungen aber eine gewisse Tendenz vor. Die Speisen sind köstlich, der Service zuvorkommend und der Gastgarten gepflegt und geschmackvoll – doch wie bringt man die Gäste dazu, das auch kundzutun? Hier ist sogenanntes „Nudging“ angesagt. Mit kleinen „Stupsern“ kann man die Motivation idealerweise steigern. So kann ein QR-Code am Tisch oder auf der Rechnung direkt zum Bewertungsbereich auf der eigenen Facebookseite oder dem eigenen Google-Account führen. Hotels können für eine gemütliche Atmosphäre während der Bewertung sorgen: „Wir laden Sie auf ein Glas Wein ein, während Sie in unser digitales Gästebuch schreiben.“

 
 
 
 
 

Geht es nicht ohne Roboter?

Kommen wir noch einmal aufs Personal zu sprechen. Ein Thema, das in vielen Gastronomiebetrieben aktuell heiß diskutiert wird, sind Serviceroboter. Ein kurzer Rundruf unter WIBERG Kunden, die bereits auf die kleinen elektronischen Helfer zählen, ergab ein eindeutiges Bild, was die Einsatzgebiete und Vorteile betrifft. Gerade beim Abräumen der Tische und bei längeren Wegen kommt der Roboter zum Einsatz. Viele sehen die kleinen Technikwunder auch als Marketingmaßnahme und Teil einer gewissen „Erlebnisgastronomie“. Keiner der Befragten gab an, durch den Einsatz eines Roboters Personal eingespart zu haben.

Im Gegenteil sei die Servicemannschaft noch wichtiger geworden und habe durch das unterstützende Arbeitsgerät mehr Zeit mit dem und für den Gast. Wenn das in weiterer Folge für zusätzliche Umsätze und Mehrverkäufe sorgt, so kann sich die Investition rechnen. Doch auch hier will genau kalkuliert werden, denn günstig sind die Wunderwerke der Ingenieurskunst nicht. Einstiegsmodelle beginnen bei gut 10.000 Euro, je nach Funktion und Können steigen die Anschaffungskosten auf bis zu 25.000 Euro.