Man möchte fast glauben: Das Ende der traditionellen Mahlzeiten ist nah. Die Nahrungsaufnahme beschränkt sich längst nicht mehr nur auf Frühstück, Mittagessen und Abendessen. Vielmehr werden diese zunehmend ersetzt durch mehrere kleine Speisen, die man tagsüber zu sich nimmt. Dabei müssen und dürfen diese keinesfalls nur süß, fettig und salzig sein.
Waren Snacks früher probates Mittel bei Heißhunger oder eine kleine Belohnung zwischendurch, so stehen die kleinen Imbisse heute für eine neue, fluide Esskultur. „Snackification“ nennt sich der Trend, bei dem man lauter kleine, aber vollwertige, nahrhafte und gesunde Mahlzeiten zu sich nimmt, anstatt zwei-, dreimal eine größere Portion zu verschlingen.
Hanni Rützler bezeichnete in ihrem Food Report 2020 die Snackification als „Ausdruck einer flexibleren, spontaneren und individuelleren Gesellschaft“. Supermärkte und Restaurants, aber auch Metzgereien, Kantinen oder Bäcker werden sich vermehrt auf die neue Esskultur einstellen müssen, um den Anforderungen gerecht werden zu können. Hinsichtlich Verkauf und Vertrieb eröffnen sich mit Automaten, To-go-Corners oder Lieferservice neue Wege. Es braucht gesunde, abwechslungsreiche und kreative Snacks, die zu unserem flexiblen und mobilen Leben passen.
COVID-19 brach wie ein Tsunami über die Welt herein und erschütterte unser gewohntes soziales Leben in seinen Grundfesten. Gastronomie und Hotellerie waren wie kaum eine andere Branche betroffen. Wir haben exklusiv mit der renommierten Ernährungswissenschafterin Hanni Rützler über die Corona-Krise und deren Auswirkungen auf das Gästeverhalten, über neue Trends, kreative Lösungen und zukunftsfähige Chancen für Gastgeber gesprochen.